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Hauptplakat Black Adam Germany

Genre: Action / Fantasy | Produktion: USA 2022 | Laufzeit: ca. 125 Minuten | Regie: Jaume Collet -Serra | Mit: Dwayne Johnson, Aldis Hodge, Pierce Brosnan, Noah Centineo, Viola Davies, Quintessa Swindell u.a.


Inhalt: Vor fast 5.000 Jahren nahm es der übermächtige Teth-Adam (Dwayne Johnson) im nahöstlichen Land Kahndaq mit einem tyrannischen König auf und löste sich in Luft auf. In der heutigen Zeit, in der Kahndaq von Söldnern regiert wird, erwacht Adam wieder zum Leben – und muss sich sowohl der modernen Welt als auch seiner eigenen Vergangenheit stellen.

© 2022 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Seit fast einem Jahrzehnt schlingert das DC-Filmuniversum nun schon zwischen der Leichtigkeit von Shazam! oder Wonder Woman und der düsteren Wucht von Batman v Superman hin und her.

Mit Black Adam versuchen Dwayne Johnson und Regisseur Jaume Collet-Serra eine große Vereinigungstheorie für DC anzubieten, indem sie Motive aus einem Familien-Film mit einem Protagonisten mischen, der einfach nur Leute umbringt. Das Ergebnis ist oft chaotisch, aber im Allgemeinen sehr unterhaltsam.

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Wie immer führt ein komplizierter Prolog, der im Jahr 2600 v. Chr. spielt, einen Helden mit Superkräften ein, der dann verschwindet. Der Schnitt führt in die Gegenwart, in der die halbwegs gelehrte Freiheitskämpferin Adrianna (Sarah Shahi) ein uraltes Grab besucht (auch das ist Tradition).

Sie liest eine Inschrift vor und siehe da, ein Blitz schlägt ein und befreit Teth-Adam (Dwayne Johnson), um die Feinde zu bekämpfen, die sie und ihr gemeinsames Heimatland Kahndaq bedrohen. Adam ist jedoch so mächtig, dass Viola Davis‘ Amanda Waller bald die Justice Society einschalten muss.

Doctor Fate (Pierce Brosnan) in Black Adam
Doctor Fate (Pierce Brosnan) in Black Adam © 2022 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Die Justice Society wir vorgestellt

Angeführt werden sie von Hawkman (Aldis Hodge), einem flugfähigen Kämpfer, und Doctor Fate (Pierce Brosnan), einem Magier, der die Neulinge Atom Smasher (Noah Centineo) und Cyclone (Quintessa Swindell) dazu holt, um die Bedrohung zu stoppen. Es gibt keinen Zweifel daran, wohin das alles führt. Black Adam ist offensichtlich doch nicht so böse, wenn man bedenkt, wie er sich mit Adrianna (eine weitgehend unausgearbeitete Figur) und ihrem sympathischen Sohn Amon (Bodhi Sabongui) anfreundet.

Und die Justice Society, der zu Recht vorgeworfen wird, dass sie sich nur dann um Kahndaqs Notlage kümmert, wenn dort ein Wesen mit Superkräften auftaucht, ist eindeutig freundlich gesinnt. Selbstverständlich wird es noch eine größere Bedrohung geben. Doch zunächst inszeniert Collet-Sera einige witzige, destruktive Actionszenen, in denen Adam und die Justice Society ihr Können unter Beweis stellen dürfen.

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Brosnan ist eine Ausnahmeerscheinung: Seine Kräfte erinnern stark an Doctor Strange, der die Realität aus den Angeln hebt, doch er hat einen so fatalistischen Sinn für das Zukünftige und eine leichtfüßige Art, die erfrischend wirkt. Der Film gibt auch nicht vor, dass Black Adam jemals in großer Gefahr ist: Es geht nur darum, wie wütend er wird und wen es im Kreuzfeuer erwischt.

Black Adam (Dwayne Johnson)
Black Adam (Dwayne Johnson) © 2022 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Widersprüche und mangelnde Leichtigkeit

Und doch bleibt dieser seltsame Widerspruch bestehen: Johnson, Collet-Serra und sein Team wollen Schärfe, aber ohne das Familienpublikum zu verprellen. So kommt es zu massiven Actionszenen ohne offensichtliche zivile Opfer und zu gottgleichen Kräften ohne Konsequenzen. Das ist alles schön gedreht bei tiefstehender Sonne und staubigen Landschaften, aber es leidet unter der Bedeutungslosigkeit, die Superheldenfilmen ihren schlechten Ruf verleiht: große Macht, keine Verantwortung.

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Die größte Stärke des Films, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht, ist das Gefühl, dass Superkräfte beängstigend sein können. Johnson, viel ruhiger und mit steinerner Miene als sonst, zeigt eine Art von verwirrter moralischer Haltung, und das Töten von Bösewichten scheint so natürlich wie das Atmen während der beeindruckenden Einführungsszenen.

Die Idee eines Übermenschen, der für sein unterdrücktes Volk kämpft, ist solide und eine interessante Abwechslung zu den üblichen konservativen Superhelden, die nur ein paar Menschen vor dem Bösen retten. Black Adam macht seine Welt vielleicht nicht besser, noch nicht, aber er zeigt das Potenzial, um das DC-Universum auf eine Art und Weise aufzurütteln, die es vielleicht doch noch schafft, seine unzusammenhängenden Elemente zu vereinen.

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Fazit: Der Film ist überladen, wirkt etwas unbeholfen und macht nur bedingt Spaß. Er findet nicht immer den richtigen Ton, um Action und Charme miteinander zu verbinden, aber Johnsons unnahbarer und rücksichtsloser Superheld ist eine willkommene Abwechslung.

Film Bewertung 4 / 10

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