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Der geheime Garten

Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2020 (Deutschland)

Regisseur: Marc Munden | Musik komponiert von: Dario Marianelli

Autor der Filmgeschichte: Frances Hodgson Burnett

Produzenten: David Heyman, Rosie Alison


Story: Die Geschichte folgt Mary Lennox (Egerickx), einem 10-jährigen Mädchen, das zu ihrem Onkel Archibald Craven (Firth) geschickt wurde, um unter den wachsamen Augen von Frau Medlock (Walters) bei ihrem Onkel Archibald Craven zu leben, nur mit dem Hausmädchen Martha (Isis Davis) als Gesellschaft.

Mary beginnt, viele Familiengeheimnisse aufzudecken, insbesondere nachdem sie ihren Cousin Colin (Edan Hayhurst) zufällig getroffen hat, der sich in einem Flügel des Hauses zurückgezogen hat.


Der geheime Garten
„Der Geheimen Garten“ ist eine vertraute, aber dennoch magische Geschichte.
© Sky / Studiocanal

Film Kritik:

von Ilija Glavas

„Der Geheimen Garten“ ist zwar eine bekannte, aber dennoch magische Geschichte. Letztendlich bleibt „The Secret Garden“ ( so der Name im Original ) jedoch die Geschichte, mit der die Menschen vertraut sind – und trotz einiger Probleme es immer noch zulässt Magie zu entdecken.

Es gibt zahlreiche Stücke der klassischen Literatur, die so beliebt sind, dass sie immer und immer wieder adaptiert werden:  Little Woman, Stolz und Vorurteil, alles, was von William Shakespeare geschrieben wurde – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. „The Secret Garden“, Frances Hodgson Burnetts Roman von 1911, fällt definitiv in diese Kategorie, da er bereits viermal verfilmt wurde. Die fünfte Adaption, unter der Regie von Marc Munden und geschrieben von Jack Thorne, verändert die Vorlage in einigen bemerkenswerten Punkten.  

Dazu gehören die Änderung des Zeitraums, das Entfernen einiger Figuren und das Hinzufügen einiger dramatischer Elemente. Letztendlich bleibt „The Secret Garden“ – wie bereits erwähnt – jedoch die Geschichte, die den Menschen vertraut ist, und trotz einiger erzählerischer Probleme gibt es immer noch Magie: „The Secret Garden“ erzählt die Geschichte von Mary Lennox (Dixie Egerickx), einem verwöhnten jungen Mädchen, das in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen britischen Eltern in Indien lebte. 


© Sky / Studiocanal

Als die Cholera die beiden älteren Lennoxes tötet, wird Mary zu ihrem zurückgezogen lebenden, buckligen Onkel Archibald Craven (Colin Firth) geschickt, um bei ihm zu leben. Mary ist zunächst frustriert über ihr neues einsames Leben auf Misselthwaite Manor, aber als sie das Anwesen erkundet, beginnt sich ihre Welt zu öffnen. 

Wie Fans des Romans wissen werden (wie auch diejenigen, die den Titel gelesen haben), führt Marys Abenteuer schließlich zu einem verborgenen, magischen Garten, der ihre Fantasie wieder anregt und ihr hilft, einige alte Familiengeheimnisse aufzudecken. Während Mary auf ihrer emotionalen Reise anderen begegnet, wie der Haushälterin Frau Medlock (Julie Walters), ihrem kränklichen Cousin Colin (Edan Hayhurst) und ihrem Nachbarn Dickon (Amir Wilson), gehört „Der geheime Garten“ zweifellos Egerickx und ihrer jungen Heldin. 

Der Film verliert keine Zeit, Marys Liebe zu Geschichten und ihre ausgesprochen borstige Persönlichkeit zu entwickeln. Dixie Egerickx ist eine ausgezeichnete junge Darstellerin, die Mary mit dem richtigen Maß an Getöse und Verletzlichkeit zum Leben erweckt. So wie sich Mary in der Geschichte entwickelt, so entwickelt sich auch Egerickx.


© Sky / Studiocanal

Während der Film den anderen Charakteren nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit schenkt, bietet die übrige Besetzung wunderbare Nebenrollen, darunter die stets verlässlichen Firth und Walters. Natürlich erwartet man bei einer Produktion von „Der geheime Garten“, dass die Titelumsetzung gut und mit einem angemessenen Maß an Magie ausgeführt wird. 

Dieser geheime Garten ist voll davon, und es ist echt ein Vergnügen, die fantastischen Elemente aufzusaugen. Zum Beispiel scheinen sich die Blätter eines Baumes bei jedem Windwechsel zu verfärben.

Und an einem anderen Punkt schafft es Maria, mit Hilfe von Ästen, die sich drehen und bewegen, um sich ihren Bedürfnissen anzupassen, einen Baumstamm hinaufzuklettern. Munden und sein Team verleihen dem Geheimen Garten ein neues Element an magischen Realismus, das die klassische Geschichte auf eine neue Art und Weise zum Leben erweckt.

Maria sieht, wie die Vergangenheit vor ihren Augen lebendig wird, während sie durch einen Garten voller sich ständig verändernder Pflanzen und Kreaturen läuft. Es ist eine neue Art, einen Garten zu präsentieren, der seinen Beitrag an Anpassungen bereits erlebt hat. Thornes Drehbuch, behält einen Großteil der Handlung gegen Ende des Films bei. 

Der größte Teil von „Der Geheime Garten“ wird für Marys Erkundung des Misselthwaite-Anwesens verwendet, und während sie wertvolle Informationen aufdeckt, ist es für eine Weile nur das: neue Dinge über Colins Krankheiten und die verstorbenen Familienmitglieder zu erfahren.  


© Sky / Studiocanal

Erst wenn das Ende in Sicht ist, beginnen sich die Zahnräder der Handlung wirklich zu drehen. In diesem Fall ist es gut, dass alles, was vorher kam, so schön ist. Allein Mary dabei zuzusehen, wie sie durch den Garten läuft und den längst Verstorbenen im Herrenhaus selbst begegnet, ist schon ein visuelles Vergnügen.

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Der geheime Garten ist dann am stärksten, wenn er sich in den Aspekt des magischen Realismus beugt. Der Garten selbst ist, wie erwartet, atemberaubend, und die zusätzlichen Hintergrundgeschichten über Mary und Colins Mütter verleihen der Geschichte einen größeren emotionalen Gehalt. Zusätzlich unterstreichen Marys Beziehungen zu den beiden Jungen, Colin und Dickon, die Bedeutung von Freundschaften aus der Kindheit, besonders nachdem man einen Verlust erlebt hat.

Daher ist es schwer zu leugnen, dass in diesem aktualisierten Geheimen Garten echte Magie zu finden ist, auch wenn man sich vielleicht mehr Zeit für die eigentlichen Handlungstakte wünscht.


© Sky / Studiocanal

Fazit: Dieser Film wurde gemacht, um Burnetts klassischen Roman einer neuen Generation vorzustellen, und es ist leicht vorstellbar, dass junge Zuschauer von Marias Geschichte bezaubert sein werden. Und, ehrlich gesagt, einige ältere Zuschauer könnten es auch sein. Das ist einfach der Zauber des Gartens, auf welchen man sich einlassen sollte.

Wertung: 7 / 10



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