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Mit: Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson, Salma Hayek, Antonio Banderas und Morgan Freeman |

Regie: Patrick Hughes | Erscheinungsdatum: 19. August 2021 (Deutschland) | Laufzeit: ca. 100 Minuten


Inhalt: Sie sind wie Hund und Katze, Himmel und Hölle, Whitney und Britney: Bodyguard Michael Bryce (Ryan Reynolds) und Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson)! Das seltsamste tödliche Paar der Welt ist zurück und begibt sich erneut auf eine lebensgefährliche Mission. Bryce – immer noch ohne Lizenz und gerade in einem absolut notwendigen Sabbatical – wird von Kincaids noch unberechenbarerer Ehefrau, der international gesuchten Verbrecherin Sonia (Salma Hayek), zurück in den Dienst gezwungen.

In kürzester Zeit treiben ihn seine hochgefährlichen Schützlinge einmal mehr in den Wahnsinn und darüber hinaus findet sich das Trio plötzlich in einen globalen Konflikt verwickelt: Europa gegen einen rachsüchtigen und gefährlichen Irren (Antonio Banderas) – Bryce und die Kincaids mittendrin!

https://www.youtube.com/watch?v=ggMw7fXB86I

Film Kritik

von Ilija Glavas

Angeschossen und humorlos blutet die Action Komödie aus

Der Leibwächter Michael Bryce (Ryan Reynolds) wird während eines selbst auferlegten Sabbaticals von der Trickbetrügerin Sonia Kincaid (Salma Hayek) dazu gezwungen, ihren Mann und Bryces ehemaligen Schützling, den Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson), zu retten. Bei diesem Auftrag werden sie in ein Komplott des verrückten Milliardärs Aristoteles Papadopolous (Antonio Banderas) hineingezogen, der Europa schwächen will. Ja, er ist Grieche.

Der lustigste Witz in Killers Bodyguard 2 kommt in den letzten Atemzügen des Abspanns. Schade nur, dass man dafür 100 Minuten lang eine maue Action-Komödie über sich ergehen lassen muss. Der Nachfolger von Patrick Hughes‘ durchaus unterhaltsamen Buddy-Streifen aus dem Jahr 2017, der seinerseits an Shane Blacks Werke (Lethal Weapon, The Last Boy Scout) angelehnt ist, hat keinen Funken Ehrgeiz oder Einfallsreichtum und bleibt leider nicht auf dem selben Niveau wie das Original. Der Film hat fast so viele Lacher, wie der Titel Apostrophe hat. Aber nicht viel mehr.

Ryan Reynolds Bodyguard Michael Bryce kommt mit dem Leben nicht zurecht, nachdem ihm am Ende des ersten Films die Triple-A-Bodyguard-Lizenz entzogen wurde, weil er dem Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) das Leben gerettet hat. Er trägt ein „Leinengewand mit einer wahnsinnig hohen Fadenzahl“ und wird von Sonia (Salma Hayek), Kincaids Frau, aus dem Erholungsurlaub geholt, um ihren von der Mafia entführten Mann zu retten.

Salma Hayek und Ryan Reynolds in Killer´s Bodyguard 2
Salma Hayek und Ryan Reynolds in Killer´s Bodyguard 2 © Telepool

Eine Geschichte voller Actionfilm-typischer Spielereien, die auch als Genre Farce versagt

Auf verschlungenen, aber nicht sonderlich interessanten Wegen wird das Trio von einem US-Interpol-Agenten (Frank Grillo) angeheuert. Ihre Aufgabe lautet: Den griechischen Tycoon Aristoteles Papadopolous (Antonio Banderas) – ein Name, der so griechisch ist, dass sein zweiter Vorname wahrscheinlich Souflaki lautet – daran zu hindern, Europa zum Einsturz zu bringen, indem er sich in einen zentralen Datenknotenpunkt hackt, um als Vergeltung für die von der EU gegen Griechenland verhängten harten Sanktionen das Stromnetz lahmzulegen.

Was folgt, ist eine Geschichte voller Actionfilm-typischer Spielereien: ein Koffer voller Geld, ein Armband, das zur Explosion gebracht werden kann, ein Ausflug zu internationalen Schauplätzen (vor allem Italien), schwarze Autos in Konvois und ein lächerlich hoher Bodycount (noch mehr Italien).

Wie bereits der erste Film, ist er besonders gewalttätig für einen Film mit komödiantischen Absichten. Die einzige Neuerung, die der Film dem Genre hinzufügt, ist, dass Sonia aus voller Kehle über ihre „enge Pussy“ spricht. Es ist unwahrscheinlich, dass dies zu einem Erkennungsmerkmal des Action Genres wird.

Sonia (Salma Hayek) und Killer Darius ( rechts im Bild: Samuel L. Jackson)
Sonia (Salma Hayek) und Killer Darius ( rechts im Bild: Samuel L. Jackson) in Killer´s Bodyguard 2 © Telepool

Der Fortseztung fehlt es an eigener Persönlichkeit

Der erste Film hatte zwar einige charakteristische Momente – ein lustiges Singspiel mit einer Gruppe von Nonnen, Hayek, die Brutalos zu Lionel Richies „Hello“ verprügelt, was hier noch einmal aufgegriffen wird. Aber beim zweiten Mal fehlt es weitgehend an Persönlichkeit.

Zwischen der mittelmäßig inszenierten Action, in der sich Reynolds und Jackson gegenseitig anschreien (was nie witzig ist), gibt es einen roten Faden zu Darius und Sonia, die eine Familie gründen möchten, sowie die einzige echte Überraschung des Films, bei der Morgan Freeman im Mittelpunkt steht.

Reynolds ist hin- und hergerissen zwischen der Rolle des Bryce als Betamännchen, der aber immer noch den Mut hat, sarkastische Sprüche zu klopfen. Jacksons Bösewicht-Getue nutzt sich ab (man weiß einfach, dass er, wenn sie in Italien ankommen, „Buon giorno, Motherfucker“ sagen wird), während Antonio Banderas ein (lächerlicher-) Sub-Bond-Bösewicht im Smoking ist, der nur sehr wenig zu tun hat.

Ryan Reynolds, Selma Hayek und Samuel L.Jackson sitzend auf Stühlen nebeneinander
Hit me baby one more time! – Das Killer-Trio Infernale ist zurück ! Won links nach rechts sitzend (Ryan Reynolds, Salma Hayek und Samuel L. Jackson) © Telepool

So bleibt es einer vulgären und überdrehten Hayek überlassen, für ein bisschen Energie und Spaß zu sorgen („Ich werde einen Strap-on anlegen und deine Träume ficken, bis sie zu Albträumen werden“). Aber es ist nicht genug, um eine dumme, müde, meist witzlose Angelegenheit zu retten, in der die meisten Dialoge geschrien werden. Hoffen wir, dass wir nicht bald „Killer`s Wife’s Child’s Bodyguard“ zu sehen bekommen.

Fazit: Die Fortsetzung „Killer`s Bodyguard 2“ ist eine generische, unnötige, und nervige Action-Komödie, der es an Originalität mangelt. Hayek, ist zumindest mit Elan bei der Sache – um zu retten was nicht zu retten ist. Wertung: 4.5 / 10 


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