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Filmplakat zum kommenden Film mit Til Schweiger und Heike Makatsch. Gott, du kannst ein Arsch sein. geht um eine Teenager-in,die feststellt, dass sie Krebs hat.

Regie: André Erkau
Im Kino ab: 1. Oktober
Länge: 98 min
FSK: 6

Mit: Til Schweiger, Heike Makatsch, Sinje Irslinger, Max Hubacher, Jürgen Vogel, Benno Fürmann, Jasmin Gerat, Dietmar Bär, Inka Friedrich


Gott, Du Kannst ein Arsch sein 
Der Zirkusdirektor Matanola (Jürgen Vogel) kündigt den Motorradstunt seines Sohnes Steve (Max Hubacher) als spektakulären Höhepunkt der Show an.
Der Zirkusdirektor Matanola (Jürgen Vogel) kündigt den Motorradstunt seines Sohnes Steve (Max Hubacher) als spektakulären Höhepunkt der Show an. ©Leonine

Story:

Steffis (Sinje Irslinger) Leben könnte nicht schöner sein: Sie ist jung, hat einen tollen Freund, den Schulabschluss in der Tasche und eine Ausbildungsstelle in Aussicht. Die Abschlussfahrt soll nach Paris gehen. Doch dann erhält die 16-Jährige unerwartet eine niederschmetternde Diagnose: Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit zum Leben. Der Bus nach Paris fährt ohne sie… Genau jetzt tritt Zirkusartist Steve (Max Hubacher) in Steffis Leben.

Er hat einen Führerschein und bietet an, sie kurzerhand nach Paris zu fahren. Mit geklautem Auto, ohne Geld und verfolgt von den besorgten Eltern (Til Schweiger und Heike Makatsch) brechen die beiden zu einem einzigartigen Roadtrip auf. Im Nordseewind fliegen, auf Kühen reiten, oder Snowboardfahren im Hochsommer – angetrieben von unbändiger Lebenslust stürzt sich Steffi in ein unglaubliches Abenteuer.


GOTT, DU KANNST EIN ARSCH SEIN!
Am Ziel angekommen: Steve (Max Hubacher) und Steffi (Sinje Irslinger) genießen die Aussicht über Paris. ©Leonine

Film Kritik:

von Nicola Scholz

Am Anfang war die Abschlussfahrt

Steffi hat gerade ihren Abschluss in der Tasche und einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in Aussicht. Vorher jedoch will sie noch auf Abschlussfahrt nach Frankreich mit ihrem Freund, ihren Freunden und vor allem ohne ihre Eltern.

Doch dann gibt es Probleme mit dem Gesundheitscheck für ihre Ausbildung. Im Krankenhaus kommt dann die Diagnose: Krebs, ohne jegliche Heilungschance und nur noch einer sehr geringen Lebensdauer. Steffi wird aus der Bahn geworfen.

Doch als sie dem Bus mit ihren Klassenkameraden hinterher blickt wird ihr klar, dass sie dennoch nach Frankreich will, denn ihr Leben ist zu kurz um nur einen Moment davon zu verschwenden. Steve, ein Motorradfahrer aus einem Zirkus, kreuzt ihren Weg und gemeinsam mit einem alten Ford den Steffis Vater ihr geschenkt hat, fahren sie auf nach Frankreich.


GOTT, DU KANNST EIN ARSCH SEIN!
Der Tankwärter Jupp (Benno Fürmann) tobt vor Wut, als Steffi und Steve die Tankfüllung nicht bezahlen können. ©Leonine

Inspiriert durch eine wahre Geschichte

Steffis Eltern finden das alles andere als berauschend und fahren den beiden hinterher.

Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt „Gott du kannst ein Arsch sein“ nicht nur die Reise hin zu diesem Titel der sich in einem Tattoo verbirgt, sondern auch die Freude am Leben mit all seinen Facetten. Und dabei verbleibt der Film nicht mit einem Abschiedsschmerz oder der andauernden Erkenntnis das Krebs schrecklich ist.

Viel mehr kostet der Film den Augenblick aus den Steffi erlebt innerhalb von drei Tagen. Es geht nicht nur um die Diagnose und alles was damit verbunden ist, es geht um Liebe, Schmerz und Loslassen, aber nicht vom Leben sondern von Menschen die man vielleicht einmal geliebt hat aber es nun nicht mehr tut.


Heike Makatsch und Til Schweiger
GOTT, DU KANNST EIN ARSCH SEIN!
Heike Makatsch als Eva und Til Schweiger als Frank Pape.©Leonine

Der Film meidet bewusst das Drama

Kurz gesagt ist der Film eine Liebesgeschichte, mit kurzen schmerzvollen emotionaleren Momenten, aber vor allem mit den schönen Momenten die eben Liebesfilme zu bieten haben.

Und das ist das erfrischende an „Gott du kannst ein Arsch sein“. Anders als in allen anderen Krebsgeschichten wird nicht gezeigt wie Steffi ist Krankenhaus kommt, wie sie unter den Schmerzen ihrer Krankheit leidet oder wie sie mit den Folgen zu kämpfen hat.

Wenn, dann wird das nur in den Phasen deutlich wo Steffi darüber nachdenkt, wo sie anderen davon erzählt oder wo die Menschen gezeigt werden denen Steffi nahesteht und ihre Reaktion auf ihre Krankheit. Aber das dominiert den Film in keinster Weise.


Bullenreiten kann Spass machen
GOTT, DU KANNST EIN ARSCH SEIN!
Ein Roadtrip voller Abenteuer: Steve (Max Hubacher) und Steffi (Sinje Irslinger) reiten auf Kühen.©Leonine

Schöne Momente in einer tiefen Geschichte

Hier und da gibt es ein paar sehr überzogene Momente und ein paar wenige dramatische emotionale Augenblicke.

Bei der Figur von Jürgen Vogel hat man das Gefühl, das man ihr noch eine Geschichte mitgeben wollte, damit dieser doch bekanntere deutsche Schauspieler nicht nur sein Gesicht für den Film hergeben muss sondern auch etwas hat, was er tatsächlich spielen kann.

Auch bei anderen Augenblicken hat man das Gefühl das hier was so hingebogen wurde damit bestimmte Situationen so stattfinden konnten. Aber die tiefere Geschichte und die vielen anderen Szenen haben wunderschöne Momente.


Jasmin Gerat als Barfrau Tammy ©Leonine

Man merkt den Darstellern den Spaß an

Sinje Irslinger und Max Hubacher scheinen zunächst ein sehr ungleiches Paar, aber die Chemie zwischen ihnen entwickelt sich im Film und plötzlich entsteht eine Art Leichtigkeit in ihrem Spiel das sie es schaffen auch die starken Momente zu tragen.

Interessant ist auch Til Schweigers Part, eine Rolle die er nicht selbst geschrieben hat. Und scheinbar, wenn er von jemand anderen als sich selbst inszeniert wird, schafft er es teilweise überzeugend seinen Charakter auf die Leinwand zu bringen.

Heike Makatsch verlangt zunächst sehr viel von sich ab, das spürt man förmlich, aber im Laufe des Filmes wird auch ihre Rolle immer sympathischer und die Art wie sie ihre Rolle verkörpert immer glaubhafter.


Max Hubacher balanciert auf einem Gleis. Ein Zug kommt hinter ihm angefahren
Steve (Max Hubacher) balanciert auf den Zuggleisen und ignoriert den heranfahrenden Zug. ©Leonine

Fazit: Die humorvollen Momente gehen mit den emotionalere Momenten Hand in Hand und vom leichten Grinsen bis hin zu Tränen in den Augen ist alles dabei. Ein sehr schöner Ritt der zum Glück nicht zu kitschig oder dramatisch daherkommt und der alle seine Schwächen schnell aufgewiegelt kriegt. Nach „Rock my heart“ wieder eine wundervolle Art und Weise junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu porträtieren.

Wertung: 7,5/10


Trailer: Gott, Du Kannst Ein Arsch Sein


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