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VÖ: 27. April 2017 (Deutschland) | Regie: James Gunn | Musik : Tyler Bates | Drehbuch: James Gunn

Story: Nachdem „Star-Lord“ Peter Quill erfahren hat, dass er nur zur Hälfte Mensch ist, will er das Rätsel seiner Herkunft lösen. Auf der Suche nach Antworten macht er gemeinsam mit seinen Freunden, der undurchsichtigen Gamora, dem Muskelpaket Drax, dem genetisch modifizierten Waschbären Rocket und Baby Groot, das Universum unsicher.

Auf ihren Abenteuern bekommt die Truppe es nicht nur mit Quills Ersatzvater Yondu und Gamoras Schwester Nebula zu tun, sondern auch mit einigen neuen Freunden und Feinden.

https://www.youtube.com/watch?v=4UUIC4wC4WU
©Marvel Studios / Disney Pictures

Film Kritik:

von Ilija Glavas

Marvels sympathische Superhelden-Komödie „Guardians of the Galaxy“ ist zurück für den zweiten Teil und der schrullige Weltraumheld und Anführer Peter Quill, gespielt von Chris Pratt, hat einen zweiten Teil des „Awesome Mixtape“ auf seinem Sony Walkman, den er immer bei sich trägt.

Es ist die gleiche Kombination aus cartooniger Action und intergalaktischer Screwball Komödie, mit einem atmosphärischen passenden Produktionsdesign und einen visuellen Sinn für Ernsthaftigkeit, um die archaischen Retro-Popkultur-Gags auszugleichen. Auch hier gibt es eine eigene überladene Classic FM – Playlist mit Musik aus den 70ern und 80ern. Der frühe 70er-Jahre-Song Brandy (You’re a Fine Girl) von Looking Glass wird in der Eröffnungssequenz fast ekstatisch auf den Soundtrack gelegt, und einige augenzwinkernde Dialoge beschwören ihn später als das beste Musikstück, das jemals auf dem Planeten Erde entstanden ist.

Der Film rattert vor sich hin, und es gibt viel zu genießen, aber es liegt ein seltsamer Hauch von Sinnlosigkeit, fast Plotlosigkeit in dieser Fortsetzung. Der Fuchs-Waschbär-Wiesel-hafte Rocket, ist der ungehobelte Charakter im Team, dessen Aufgabe es ist, die Gruppe in Schwierigkeiten zu bringen. Die Guardians geraten in ernsthafte Schwierigkeiten, als sie einer gewissen goldenen Kaiserin namens Ayesha, sehr amüsant gespielt von Elizabeth Debicki ( Tenet ) einige Energiequellen klauen. 

Die Guardians müssen erneut einige Gefahren im All überstehen.
©Marvel Studios / Disney Pictures

Wichtige Themen werden leichtfertig behandelt

Mit ihrer königliche Art und einem Hauch von eisigen Unmut, wenn einer ihrer vielen Höflinge etwas anstellt, wäre Ayesha ein großartiger wiederkehrender Charakter.  Aber vor allem gibt es einen neuen Charakter, der beunruhigender weise Ego heißt, gespielt von Kurt Russell, dessen „Prequel“-Beziehung zu Quill in der Eröffnungsszene ziemlich deutlich signalisiert wird.

Es gibt etwas Beunruhigendes in seiner Pracht als digitalisierter junger Mann und in seiner Gesichtsbehaarung in der Gegenwart. Er ist ein Charakter mit einer nicht geringen Meinung von sich selbst. Es gibt wieder einmal einige witzige Sprüche, die sehr oft an Drax gehen, der erneut viel zu erzählen hat. Pom Klementieff ist sehr unterhaltsam in der Rolle von Mantis, einer Gehilfin von Ego, als jemand, der durch Handauflegen erahnen kann, wie sich jemand anderes fühlt, aber was das Verhalten von Menschen angeht, fantastisch naiv und uneinsichtig ist.



Ego selbst führt einige scheinbar riesige Freud’sche Themen in den Film ein, die auf dem Papier die emotionale Wirkung des Films noch um ein oder zwei Stufen erhöhen würden. Aber sie werden unbekümmert, ja sogar leichtfertig behandelt.

Das passt natürlich alles zum unverwechselbaren Comic-Geschmack dieses Franchise, aber die Enthüllungen über Quills Hintergrund sausen mit der gleichen Flipper-artigen-Geschwindigkeit herum, wie alles andere im Film. 

Guardians Of The Galaxy 2

Fazit: Lustige Fortsetzung, die an ihrer Flipper-artigen Unbeständigkeit leidet. Auch bedingt durch die teilweise überdrehten Komödien – Elemente, die im Plot ziellos umherschwirren und dadurch nicht die Kraft seines Vorgängers erreicht.

Die Guardians bewachen immer noch die weiten des Weltraums, obwohl die Galaxie nie in großer Gefahr zu sein scheint. Wertung: 7 / 10

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