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Vier Gesichter auf einem Poster zur Serie Into The Night

Keine Serie für Urlaubs- Romantiker

Into the Night ist eine neue Sci-Fi-Thriller-Serie von Netflix über eine Gruppe von Fremden, die versuchen zu überleben. Diese Netflix-Serie hat ein sehr überschaubares Tempo und neigt dazu, jede Episode mit einer Art Cliffhanger zu beenden. Beginnt interessant und verliert sich etwas im Flug von Ost nach West und wieder zurück.


Into the Night
©Netflix

Man kann sich diese Serie in einem-Rutsch ansehen. Mit nur sechs ca.35-minütigen Episoden hat sie Gesamt eine Laufzeit von „The Irishman“, also ist es machbar. Sagen wir einfach, dass es gerade gut ist, dass wir nicht fliegen können. Das Problem: Staffel 1 hat nur sechs Episoden und warten macht keinen Spaß.

Into the Night ist eine belgische Produktion, und manche werden sehr gute Erfahrungen mit Serien aus Belgien gemacht haben. Im Grunde waren die Erwartungen schon allein aufgrund dieser Tatsache ziemlich hoch.  Schließlich stammte auch „The Break“ aus dem gleichen Land und hatte bisher zwei beeindruckende Staffeln. 

Eine solide belgische Serie mit einigen Schwierigkeiten

Für „The Break“, wurde hauptsächlich Flämisch gesprochen. Diesmal ist der größte Teil des Dialogs auf Französisch. Es werden jedoch viele Sprachen bedient, darunter ziemlich viel Englisch, also lasst euch nicht durch irgendeine Art von Sprachbarriere davon abhalten „Into The Night“ anzusehen. Die vielen gesprochenen Sprachen sind darauf zurückzuführen, dass sich die Handlung hauptsächlich an Bord eines Flugzeugs abspielt, das von Brüssel nach Moskau fliegen sollte. 

Alle Personen, die im Flugzeug waren, als all dies begann, sind im Grunde die Hauptpersonen in dieser Serie. Wir sehen eigentlich relativ wenige Personen, und sie bilden eine ausgezeichnete Mischung unterschiedlichster Charaktere. 


Into The Night. Ein Passagier hat sich das Gewehr geschnappt. Die Tension steigt.
Die Anspannung steigt “ Into The Night“ ©Netflix

Die meisten Episoden beginnen mit einer Rückblende in ihr Leben vor den Ereignissen. Keine der Figuren ist perfekt. Keiner der handelnden Protagonisten bekommt unsere Sympathie auf dem Silber Tablett serviert. Jede Figur hat ihr Päckchen zu tragen. Und das macht es so spürbar realistisch. Es könnten wir sein.

Der Wahnsinn beginnt ohne Vorankündigung

Dabei sind auch kranke Passagiere und ihre Begleiter, sowie einige wenige Passagiere der ersten Klasse. Keiner ist perfekt und niemand macht alles richtig. Erst recht nicht in so einer Situation, wenn die Überlebensinstinkte einsetzen. Von der allerersten Episode von „Into the Night“ an, wird man ohne Ansage zusammen mit allen Charakteren in den Wahnsinn gestürzt. Ein Mann drängt sich bewaffnet in ein Flugzeug und befiehlt abzuheben und nach Westen zu fliegen. 

Er behauptet, er sei von der NATO und sagt, er versuche, sie alle vor dem Tod zu retten. Irgendwie ist die Sonne tödlich geworden, und sie müssen in die Nacht fliegen. Ja, das ist richtig, das ist die Erklärung für den Titel. Leider mangelt es dem Flugzeug an einigen wichtigen Besatzungsmitgliedern, und die Passagiere bestehen zumeist aus den wenigen, die vor der Entführung des Fluges an Bord gekommen sind.


Into The Night
©Netflix

Der Sonne entwischen ist die Devise

Nur um die Sache zu erschweren, hat das Flugzeug auch einige Schwierigkeiten, die ihre Probleme noch verstärken. Trotzdem setzt sich der Mann mit der Waffe durch, und das Flugzeug hebt ab. Von da an ist es eine düstere Serien Fahrt, und man sollte wirklich während der gesamten Reise an Bord bleiben. Erwähnt sei hierbei der Schöpfer der Serie: Jason George

In der Vergangenheit hat Jason George auch für Fernsehserien wie „The Blacklist“ und „Narcos“ geschrieben. All dies sind Serien, die sich dadurch auszeichnen, dass sie großartige Charaktere haben, und „Into the Night“ hat definitiv dasselbe Ziel. Man wird die Schauspieler in dieser Serie nicht kennen, weshalb sie hier auch nicht wirklich erwähnt werden.  Anerkennend muss man sagen, dass alle sehr gute Darstellungen liefern und es schaffen, einige spannende Figuren zu erschaffen. 

Am Ende sind uns einige sogar auf eine Art und Weise sympathisch, die man nicht erwarten würde. Das funktioniert allerdings nur bedingt. So gut die Charaktere sind – so egal und beliebig sind sie einem auch in manchen Situationen. Einige Zuschauer könnten dies als „nervig“ abtun. Der Plot ist simpel und voller Logiklöcher und die aufgebaute Spannung lässt in vielen Momenten nach.


Fazit:

Es beginnt Spannend, lässt etwas nach und gewinnt nicht mehr an Schub. Eine solide bebilderte Apokalypse, die mehr Fahrt in Staffel zwei bekommen sollte. Starke Charakterzeichnung reicht nicht aus, wenn einem diese kaum sympathisch sind als tragende Säulen. Die Identifikation des Zuschauers erfolgt hier über die Situation. Der Umstand, dass alles vorbei ist und man sich von niemanden verabschieden konnte, weil das Internet ebenfalls nicht funktioniert.

Dieser Mindfuck schwebt als grausames Damokles-Schwert über unseren Köpfen und die Serie atmet dadurch. Abschließend sollte man die Tatsache erwähnen, dass es wahrscheinlich eine gutes, auch wenn unabsichtliches Timing ist, dass diese Serie jetzt veröffentlicht wurde, da niemand auf Reisen ist. Der eigentliche Flug ist nicht gefährlich, aber fast alles andere ist es. Auch wenn einige Dinge zu konstruiert und unlogisch erscheinen, das Interesse an einer Fortsetzung der Story ist da.

Wertung: 6.5 / 10

10 – Meisterwerk – 8-9  sehr gut – 6-7 gut – 5  Ziel erreicht – 3-4 grad noch wach geblieben – 1-2 Geldverschwendung – 0 Geld zurück verlangen 

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