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Poster zum Film Harriet. Eine Freiheitskämpferin und Ikone der unsäglichen Sklaverei Geschichte der USA

Film: Harriet – der Weg in die Freiheit
Regie: Kasie Lemmons
Im Kino seit: 9. Juli
Länge: 125 min
FSK: 12

Story:

Harriet Tubman gelingt es, sich von der Sklaverei zu befreien. Ihre Familie muss sie dabei zurücklassen. In Freiheit ist sie zunächst als Aktivistin tätig, die sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzt. Doch dann möchte sie mehr tun und gründet eine Organisation `Underground Railroad‘. Zusammen mit kreativen und mutigen Menschen schafft sie es, Hunderte von Unterdrückte aus dem Süden rauszuschmuggeln.


Film Kritik:

von Nicola Scholz

Minty war noch nie frei in ihrem Leben, sie wurde direkt in die Sklaverei hineingeboren. Im 19. Jahrhundert irgendwo in Maryland träumt Sie von einem Leben fernab der Plantage auf der sie arbeiten muss.


Harriet Der Weg in die Freiheit
©Focus Film

Als ihr Besitzer ihr erklärt das auch ihre Kinder nicht frei sein werden, beschließt Minty sich ihren Weg in die Freiheit selbst zu erarbeiten. Sie flieht von der Plantage und lässt ihr Familie und ihren Mann zurück. Zu Fuß schafft sie es selbstständig nach Pennsylvania wo sie William Still kennenlernt und sich einen neuen eigenen Namen aussucht: Harriet Tubmann.

Sie hat sich ihren Weg in die Freiheit erkämpft, doch es plagen sie Gewissensbisse, da sie ihren Mann und ihre Familie auf der Plantage zurücklassen musste. So beschließt sie sich erneut auf den beschwerlichen Weg zu begeben und ihre Familie nachzuholen.


©Focus Film

Bildgewaltige Geschichte einer wahren Heldin

Doch angekommen auf der Plantage hat man von ihrer gelungenen Flucht gehört und plötzlich stehen weitaus mehr Menschen vor ihr als geplant, welche ihr in die Freiheit folgen wollen. Harriet schafft es erneut in die Freiheit. Von nun an scheint es ihre Lebensaufgabe zu sein alle Hindernisse zu überwinden und den noch existierenden Sklaven zur Freiheit zu verhelfen.

Beruhend auf einer wahren Geschichte erzählt „Harriet“ bildgewaltig die Geschichte einer Sklavin, welche mehreren Hundert Menschen den Weg in die Freiheit ebnete und selbst im Bürgerkrieg noch an vorderster Front mitkämpfte. Doch fernab von Grausamkeiten versucht der Film eher ein Hollywoodmäßiges Märchen zu erzählen das mehr wie ein Blockbuster wirkt als wie die Geschichte einer Frau die wirklich existiert hat.

„12 Years a Slave“ der 2013 in die Kinos kam hingegen scheute nicht davor eine mehrere Minuten lange Szene zu zeigen, in welcher ein Sklave ausgepeitscht wurde. Solche Bilder umgeht „Harriet“ gekonnt, versucht die Grausamkeiten höchstens anhand von Narben aufzuzeigen und die darunter liegenden Wahrheiten durch actionreiche Fluchten zu verbergen. Zumindest bekommt man als Zuschauer das Gefühl das hier eher verharmlost wird um die Figur der Harriet als Gottähnliches Geschöpf dazustellen.


©Focus Film

Eine überhastet erzählte Biografie

Das wirkt doch eher, nach den Tatsachen die der Geschichte zugrunde liegen, abstoßend. Wieso muss man aus vorhandenen Geschichten die so viel Emotionen bergen, solche Blockbuster ähnlichen Bilder schaffen. Als wäre die Geschichte von Harriet nicht genug Handlung für einen Film.

Der Weg in die Freiheit, wahrlich kurz und so gar nicht prägnant wird erschnell abgefertigt. Als wäre es für Harriet ein leichtes gewesen mal eben von Maryland nach Pennsylvania zu Fuß zu kommen und das sogar mit mehreren ausgehungerten Sklaven im Schlepptau.

Der Film ist viel mehr eine schnell erzählte Biografie, welche die verschiedenen Handlungen von Harriet abfrühstückt und ihre einzelnen Taten überhaupt nicht würdigt. Dabei ist der Film mit -nichten langweilig oder gar zäh. Vielleicht ist er sogar zu sehr Unterhaltung und zu wenig geschichtliche Historie.

Die zwei Stunden spürt man nicht und der Film lässt sich mit seinen großartigen Bildern und der bombastischen Musik wirklich wie ein Blockbusterfilm schauen, aber da wiegt auch ein unterschwelliges Gefühl mit, welches noch drückender wird, wenn zum Ende hin ein Bild der realen Harriet eingeblendet wird.


©Focus Film

Fazit: Schade das diese so beeindruckende Geschichte in so falsch wirkende Bilder verpackt wurde. Dem Film hätte mehr Ruhe und mehr Realität nicht geschadet und vielleicht auch mehr mit einem Schwerpunkt auf eine von Harriets viele Taten.

Wertung: 6/10


©Focus Film

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