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Tenet Film von Christopher Nolan über Zeitumkehrung

von Ilija Glavas

Warner Bros. brachte einen brandneuen Trailer ( siehe unten ) für Christopher Nolans kommenden Original-film „Tenet“. Er ist aufregend und explosiv und sehr verwirrend.  Wenn ihr mir die Handlung von „Tenet“ jetzt kurz und bündig erklären könntet, bleibt mir nichts anderes übrig, als anzunehmen, dass ihr Astrophysiker seid. 


Robart Pattinson und John David Washington im neuen Film von Christopher Nolan Tenet
TENET Robert Pattinson and John David Washington Bildcredits: Melinda Sue Gordon
©2020 Warner Bros. Entertainment, Inc. All Rights Reserved.

Aber der Trailer war nicht das Einzige, was im Zusammenhang mit „Tenet“ veröffentlicht wurde. Warner Bros. hat auch eine neue offizielle Synopsis für den Film veröffentlicht, und wenn ihr dachtet, der Trailer sei verwirrend, warten ab, bis ihr das gelesen habt. 

Hier ist die offizielle Handlung von „Tenet“, wie sie von Warner Bros. beschrieben wird: 


Synopsis: John David Washington ist der neue Protagonist in Christopher Nolans ursprünglichem Sci-Fi-Action-Spektakel „Tenet“.  Bewaffnet mit nur einem Wort – Tenet – und um das Überleben der ganzen Welt kämpfend, reist der Protagonist durch die nebulöse Welt der internationalen Spionage auf einer Mission, die sich in etwas jenseits der Echtzeit entfalten wird.  Keine Zeitreise. Umkehrung.

©Warner Bros. Entertainment 2020 – Tenet

Nun, zuerst einmal ist da die Tatsache, dass die Figur von John David Washington „Protagonist“ genannt wird, wie die hervorgehoben Schriftart des Wortes beweist. In dieser Synopsis wird der Protagonist als Eigenname verwendet, was auf einige meta-textuelle Schichten hindeuten könnte, die in die DNA der Geschichte von „Tenet“ eingebacken sind. Ist dies ein zeit-bezogener Film über das Erzählen von Geschichten? Eine gewagte These, ja – aber auch ein Nolan Film, der für alle Überraschungen gut ist, wie wir bereits wissen. Viel mehr erinnert mich das an eine Thema aus dem Physik Unterricht: Der Maxwell Dämon. Der maxwellsche Dämon oder Maxwell-Dämon ist ein vom schottischen Physiker James Clerk Maxwell 1871 publiziertes Gedankenexperiment, mit dem er den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik in Frage stellt.


Der „Dämon“ öffnet und schließt die Klappe, um Teilchen größerer Geschwindigkeit (rot) von A nach B und solche kleinerer (blau) von B nach A durchzulassen.

Meiner Meinung nach sind im Film, zumindest in dessen Grundidee, Strukturen des „Maxwellschen Dämons“ enthalten. Nicht in seinem komplexen Thermodynamischen – Gedankenspiel, aber das Wort „Tenet“ öffnet eine Möglichkeit / Tür zur Zeit-Inversion ( Umkehrung ). Auch ist dieses Bild im Hintergrund in einem der Trailer deutlich hinter unserem „Protagonisten“ zu erkennen. Dazu hier ein Link um das näher zu Erläutern. „Maxwellscher Dämon“: LINK. 

Wie man Nolan kennt, wird das kein expliziter Physik-theoretischer Unterricht in Bildformat, allerdings ist der Ansatz vorgeben. Gerne erinnern wir uns an Nolans „Interstellar“, der ebenfalls eine Idee von Zeit, Raum und das subjektive Empfinden dieser Komponente aufzeigt.  Zweitens: während Robert Pattinson vor kurzem die Nachricht überbrachte, dass es bei Tenet nicht um Zeitreisen geht, fühlte sich dieser Trailer sehr stark wie eine Art Zeitreise an.

Diese Synopsis verdoppelt sich in Bezug auf die „na ja, eigentlich“ von Nolans Zeitreise-Regeln und stellt fest, dass es in „Tenet“ nicht um Zeitreisen geht. In diesem Trailer gab es Hinweise darauf, dass der Fluss der Zeit verlangsamt oder gestoppt werden muss / kann, um die Zukunft zu verändern.  Ich bin ziemlich sicher, dass nur Dan Harmon und Justin Roiland ( Drehbuch ) verstehen, was das bedeutet, also werde ich nicht einmal versuchen, eine weitere Vermutung zu wagen. 


Tenet
Washington und Pattinson sind verwirrt und wir Neugierig auf den kommenden Film von Christopher Nolan. Bildcredits: Melinda Sue Gordon
©2020 Warner Bros. Entertainment, Inc. All Rights Reserved.

Aber genau wie der Trailer fasziniert diese Zusammenfassung mehr, als sie erklärt – und damit habe ich kein Problem!  Ich genieße es, nicht genau zu wissen, welchen Film ich mir ansehen werde.  Heutzutage ist es selten, dass man wirklich überrascht wird und es Christopher Nolan überlässt, einen Film zu machen, der in seiner Vermarktung buchstäblich unverständlich ist. Es reizt der Gedanke, dass Nolan einen Spionagefilm zu seinen eigenen Bedingungen gemacht hat. 

Er hat eben nicht nur eine James-Bond-Kopie gemacht, er hat eine internationale Spionagegeschichte mit Zeit- verändernden Mechanismen und möglicherweise sogar einer Erzählung, die die vierte Dimension durchbricht, überlagert-kurz gesagt: diese neue Erzählweise macht den Film nur noch verwirrender, und ich bin deswegen sehr neugierig.

Was den Zeitpunkt anbelangt, an dem wir „Tenet“ sehen werden, so hat Warner Bros. den Film offiziell noch nicht von seinem Erscheinungsdatum am 17. Juli verschoben, aber der Trailer hat auffällig das genaue Erscheinungsdatum ausgelassen, nur mit der Bemerkung, dass der Film in die Kinos kommen wird. Daran gekoppelt sind auch Starttermine für „Wonder Woman 1984“ und „Dune“hier unser Bericht dazu.

Für mich persönlich, sind „Tenet“ und „Dune“ die beiden heiß erwarteten Filme des – mittlerweile sehr spärlichen – Kino Jahres 2020.



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