Anzeige

Filmkritik zu The Beach House bei Kinomeister

AN DIESEM STRAND HÖRT DICH NIEMAND SCHREIEN!

  • Erscheinungstermin 22.10.2020
  • Originaltitel The Beach House
  • Produktionsjahr 2019
  • Produktionsland USA
  • Filmlänge 88 min
  • Genres Horror, Mystery

Story: Teeniepaar Emily und Randall wollen einen romantischen Urlaub im Strandhaus von Randalls Vater verbringen. Der idyllische, abgelegene Ort scheint dafür perfekt geeignet. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft merken die beiden, dass sie in dem Haus nicht allein sind.

Die Turners, ein befreundets Paar von Randalls Vater, haben sich bereits in dem Ferienhaus einquartiert. Trotz des Altersunterschieds verstehen sich die vier blendend und verbringen einen feucht-fröhlichen Abend zusammen.


The Beach House
The Beach House ©Koch Films

Film Kritik:

von Ilija Glavas

Langweilige Charaktere und billiger Grusel-Plot

Auf den ersten Blick könnte der Zeitpunkt für seine Veröffentlichung für die breite Öffentlichkeit nicht besser sein, da der Film von einer tödlichen Infektion handelt, die jeden Betroffenen auszulöschen droht.

Die zeitgemäße Thematik mag ein gutes Verkaufsargument sein, aber leider reicht sie nicht aus, um das Endprodukt zu einem „must-see“-Status zu erheben. The Beach House hat einige passend gruselige Momente, aber letztendlich wird durch ein unterentwickeltes Drehbuch verhindert, das eine Verbindung zum Publikum entstehen kann.


©Koch Films

Ein Strandhaus, ein junges Paar und Überraschungs-Gäste

Man folgt dem jungen Paar Randall (Noah Le Gros) und Emily (Liana Liberato), die in das Strandhaus von Randalls Vater fahren, während sie versuchen, ihre angespannte Beziehung wieder in Ordnung zu bringen.

Kurz nach ihrer Ankunft werden Randall und Emily überrascht, als sie erfahren, dass ein älteres Ehepaar, Mitch (Jake Weber) und Jane (Maryann Nagel) – Freunde von Randalls Vater – ebenfalls im Haus Urlaub machen.

Um das Beste aus der unangenehmen Situation herauszuholen, essen die vier zusammen zu Abend und lernen sich kennen. Doch am nächsten Morgen ereignen sich seltsame Vorkommnisse, die den Strand zu einer nicht gerade einladenden Umgebung machen.


The Beach House
Von Gästen im Haus war nie die Rede The Beach House ©Koch Films

Die Regie geht Umwege und verpasst die Ausfahrt zum wahren Thrill

Regisseur Jeffrey A. Brown gelingt es, dem Strandhaus eine unheimliche Atmosphäre zu verleihen. Indem er sich dafür entscheidet, den Film in einer trostlosen strandnahen Stadt zu drehen, die vor Beginn der warmen Jahreszeit leergefegt ist.

Er nimmt eine Umleitung in Kauf, um ein Gefühl der Angst in den Film zu bringen, bevor die Geschichte richtig anfängt. Obwohl der Drehort höchstwahrscheinlich ein Nebenprodukt des kleineren Budgets von „The Beach House“ ist, erweist er sich für die Zwecke der Erzählung effektiv, insbesondere wenn sich die Dinge verschlechtern und die Einöde eine neue Interpretation erhält.

An dieser Front machen Brown und sein Team das Beste aus dem, womit sie arbeiten können und müssen. Und sie schaffen definitiv einige beunruhigende Sequenzen in den Film zu Zaubern.


The Beach House
Nicht jedes Haus am Strand ist romantisch ©Koch Films

Wenn die Chemie fehlt, darf es nicht an anderen Elementen Mangeln

Doch welche Auswirkungen die Ängste von The Beach House auch immer haben mögen, sie werden durch ein schwaches Drehbuch – das ebenfalls von Brown geschrieben wurde – zunichte gemacht.

Insbesondere Brown selbst, kämpft mit der Charakterisierung und macht es den Zuschauern schwer, sich wirklich in die Situation zu versetzen.

Die Romanze zwischen Randall und Emily klappt nie wirklich, da es den Schauspielern an einer echten Chemie mangelt und sie nicht viel auf bei Seite haben, mit dem sie arbeiten könnten. Damit ist alles womit sie zu tun bekommen ohne richtigen Halt.


The Beach House
The Beach House © Koch Films

Es mangelt an Emotionalem Einsatz

Infolgedessen sind die Nervenkitzel, in die sie verwickelt sind, bestenfalls oberflächlich und es fehlt ihnen das richtige Maß an emotionalem Einsatz, um den Zuschauer hineinzuziehen. Gleichermaßen sind Mitch und Jane dünn gezeichnete Nebendarsteller, die nicht so einprägsam sind.

Keine der Darbietungen ist schlecht, aber sie sind alle lediglich für das, was der Film zu erreichen versucht, brauchbar. Browns Drehbuch versucht, faszinierender zu sein, wenn die Charaktere Diskussionen über die Zerbrechlichkeit der Menschheit und die Ursprünge des Lebens führen, da Emily Astro-Biologie an der Hochschule studieren will.

Aber diese Gespräche fügen kaum mehr als allgemeine Denkanstöße im ersten Akt hinzu – und versuchen dabei, eine größere Verbindung zur Hauptbedrohung herzustellen.


The Beach House
©Koch Films

Als Steuermann reizt Brown sein minimales Budget bis zum Äußersten aus. The Beach House liefert ausgezeichnete Produktions Ergebnisse, wenn man bedenkt, womit die Crew gearbeitet hat.

Selbst wenn es in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie zu wenig Neuerscheinungen gibt, macht „The Beach House“ zu wenig, um aufzufallen. 


The Beach House startet am 22. Oktober im Kino als Creature Shocker.
©Koch Films

Fazit: „The Beach House“ ist zwar  ein wunderbares Beispiel für Low Budget-Produktionen und liefert einem die Gründe, warum man Indie-Horror liebt, da Brown es versteht, wie viel man mit einem Darsteller erreichen kann, der Terror vermittelt, anstatt nur einen grausigen Plot-Twist oder eine CGI generierte Gefahr zu konstruieren.

Leider verhindern Exposition und die Spanungskurve – trotz kurzer Laufzeit von 88.Min, dass dieser Film mehr als Mittelmäßig wird, weil der Autor Brown den Regisseur Brown im Stich lässt. 

Wertung: 4 / 10 


Film Trailer – The Beach House – ab 22. Oktober im Kino

©Koch Films

Auch Interessant:

Anzeige