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Andor Poster zur Disneyplus Serie

Mit dem Ende des Jahres 2022 geht ein weiteres brillantes Fernseh-Jahr zu Ende. Drachen flogen, Ringe wurden geschmiedet, Rebellen erhoben sich und Saul hat seinen letzten Anruf erhalten.

Die besten TV-Serien des Jahres boten unglaubliche kreative Ideen, beachtliche Spektakel, emotionale Charaktere und innovative Genre-Entwicklungen, sowohl von jungen Nachwuchstalenten als auch von internationalen Streaming-Riesen.

„Peaky Blinders“ Staffel 6 ist bewegend, filmisch ambitioniert und mitreißend

Während einige bahnbrechende Sendungen zu Ende gingen und neue große Hits auftauchten, gab es auch Überraschungen, die wir nicht erwartet hatten. Dazu kamen erfolgreiche Fortsetzungen bekannter Serien und perfekt ausgearbeitete Mini-Serien, die uns das ganze Jahr über vor den Fernseher lockten. Jetzt, wo das Jahr vorbei ist, werfen wir einen Blick auf die Liste der besten TV-Sendungen des Jahres 2022. Sie umfasst die ganze Bandbreite, die der kleine Bildschirm in den letzten 12 Monaten zu bieten hatte.

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Angefangen bei der Rückkehr der „Game of Thrones“ – Reihe über die bisher überraschendste „Star Wars“-Serie bis hin zum großen Erfolg von „Stranger Things“ und der grandiosen Fortsetzung von „The White Lotus“. Es ist daher kein Wunder, dass wir es uns auf unseren Sofas so gemütlich gemacht haben.

Die ausführliche Übersicht über die besten Filme des Jahres 2022 findet man hier.

Jeff Bridges als Dan Chase in The Old Man
THE OLD MAN – „III“ Episode 3 Jeff Bridges als Dan Chase. CR: Prashant Gupta/FX © The Walt Disney Company

The Old Man

Gesehen auf Disney+

Es ist fast ein Wunder, dass The Old Man überhaupt abgeschlossen wurde, geschweige denn, dass er so gut geworden ist, wie er jetzt ist. Denn sowohl die Verzögerungen bei den Dreharbeiten als auch die Krebsdiagnose von Hauptdarsteller Jeff Bridges sorgten für Unruhe.

Loki, Ahsoka mit neuem Filmmaterial im Disney+ 2023-Trailer

Das Black Sails-Duo Robert Levine und Jonathan E. Steinberg hat den Roman von Thomas Perry aus dem Jahr 2017 adaptiert, und das Ergebnis ist viel mehr als ein Bridges, der Arschtritte verteilt, und sich einen Spaß daraus macht. Es ist eine vielschichtige Charakterstudie eines Mannes, dessen Sünden aus der Vergangenheit ans Licht kommen, und wie sich dies auf die Menschen in seinem Umfeld auswirkt.

Neben dem Hauptdarsteller als Ex-CIA-Agent Dan Chase lieferten John Lithgow (als sein ehemaliger Vorgesetzter, der zum Jäger wurde), Alia Shawkat als Lithgows Star-Geheimdienstanalystin und Amy Brenneman als Frau, die unerwartet in Chases Dunstkreis gezogen wird, solide Arbeit ab.

Die Ringe der Macht Szenenbild
© Amazon Studios

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht

Gesehen bei Prime Video

Das millionenschwere Wagnis von Amazon hat sich ausgezahlt, denn der Streaming-Anbieter hat genug Geld in die Hand genommen, um den Schicksalsberg zu erklimmen und ein neues Zeitalter von Mordor und Mittelerde zum Leben zu erwecken.

Die Geschichte der jungen Galadriel (Morfydd Clark, die ihrer durch Cate Blanchett berühmt gewordenen Rolle würdig ist) und ihrer Mission, Sauron ausfindig zu machen, als alle um sie herum davon überzeugt zu sein schienen, dass er für immer verschwunden war, ist einige tausend Jahre vor Frodo und Co. angesiedelt und wird in Ringe der Macht auf magische Weise erzählt.

Der Herr der Ringe Anime-Film „Der Krieg der Rohirrim“ kommt 2024

Spektakuläre Bilder und eine Geschichte, die eine Vielzahl von Charakteren umfasst, machen die Serie zu einem gelungenen Erlebnis – von den weisen und erdverbundenen Harfüßen über die unnahbaren Elfen bis hin zu den (im wahrsten Sinne des Wortes) geerdeten Zwergen Reichen. Das Geld wurde gut angelegt!

The White Lotus Filmposter
© HBO / Sky

The White Lotus Staffel 2

Gesehen bei Sky Deutschland

Die luxuriösen Schauplätze der Serie „The White Lotus“ wirken wie traumhafte Urlaubsorte, aber in den Händen von Autor und Regisseur Mike White werden sie zum puren Albtraum. Nachdem die erste Staffel des satirischen Komödien-Dramas alle in ihren Bann gezogen hat, liefert White nun die zweite Staffel. Dieses mal spielt sie in den sonnigen Gefilden Siziliens, nur Jennifer Coolidges Tanya taucht wieder auf.

The White Lotus Staffel 3 offiziell bestätigt

Schon zu Beginn der Serie wird klar, dass eine weitere mysteriöse Leiche (oder Leichen) gefunden wurde und wieder einmal deckt White langsam und sorgfältig auf, wer und warum sie gestorben ist. In Staffel 1 ging es um die Komplexität der gesellschaftlichen Schichten, in Staffel 2 geht es um Sex und Beziehungen, um Monogamie, Ehe, Macht, Ausbeutung und mehr.

Die hochkarätige Neubesetzung, darunter Aubrey Plaza, Theo James, Will Sharpe, Michael Imperioli und Haley Lu Richardson, bildet ein faszinierendes Ensemble. Der glamouröse, verwirrende Ton, der die erste Staffel so fesselnd machte, bleibt trotz der neuen Figuren erhalten. Ein opulentes, zur Besessenheit verführendes Vergnügen.

Stranger Things Volume 4
© Netflix

Stranger Things: Staffel 4 (Teil 1 & 2)

Gesehen auf Netflix

Es hat drei Jahre gedauert, bis wir endlich nach Hawkins zurückkehren konnten, aber das Warten hat sich gelohnt. Staffel 4 ist die bisher umfangreichste und gruseligste von „Stranger Things“, in der die Gang versucht, den finsteren Serienmörder Vecna zur Strecke zu bringen, obwohl sie mehr denn je von einander getrennt ist.

Stranger Things 4 – Teil 2 bietet Herz, Seele und herzzerreißende Darbietungen

Die nostalgische übernatürliche Thriller Serie der Gebrüder Duffer, die die Liebe zu Kate Bush neu entfachte und mit Eddie Munson (Joseph Quinn) ein neues Metal-Idol hervorbrachte, hat für Netflix Zuschauer Rekorde gebrochen und mit der Veröffentlichung von Teil zwei über eine Milliarde Sehstunden erreicht (was zweifelsohne auf die unglaublich langen, aber zweifellos lohnenswerten Laufzeiten der einzelnen Episoden zurückzuführen ist).

5 Fragen im Stranger Things Staffel-Finale, auf die wir unbedingt eine Antwort brauchen

Spannend, emotional und mit cleveren Querverbindungen zu den vergangenen Staffeln von Stranger Things ist Staffel 4 pures Blockbuster-Fernsehen und bereitet uns auf eine epische fünfte und letzte Reise ins Upside Down vor.

House of the Dragon
© Sky Deutschland

House Of The Dragon

Gesehen bei Sky Deutschland

Die Westeros-Entzugserscheinungen wurden in diesem Jahr mit dem Erscheinen der Prequel-Serie House Of The Dragon gestillt, welche sich auf die Targaryen-Dynastie während der Herrschaft von König Viserys (Paddy Considine) konzentriert.

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Die Serie mag zwar vom Umfang her geringer ausfallen als ihr ausgedehnter, mehrere Welten umspannender Vorgänger Game of Thrones. Doch die Intrigen um die Nachfolge von Viserys und seinen Platz auf dem Eisernen Thron waren nicht weniger fesselnd: Seine Tochter Rhaenyra (Emma D’Arcy), seine zweite Frau Alicent Hightower (Olivia Cooke), sein niederträchtiger Bruder Daemon (Matt Smith) und sein vermeintlicher Verbündeter Corlys Velaryon (Steve Toussaint) gehören alle zu den Anwärtern auf die Krone.

Die Serie voller Drachen, Dramen, hinterhältiger Intrigen und vielen Todesfällen hatte alles, was man sich von dieser höchst erwachsenen Fantasy-Serie nur wünschen kann – und dabei fängt die Geschichte des Untergangs der Targaryens gerade erst an.

© Diesney+

The Bear

Gesehen auf Disney+

Es gibt zwei Dinge, die man nach einer Episode von The Bear mit Sicherheit erwarten kann: Appetit und ein extremes Stresslevel. The Bear setzt den erfolgreichen Vorläufer des ultrastressigen und zugleich ultrakompromisslosen Küchendramas aus dem diesjährigen One-Take-Film Boiling Point fort und folgt dem Spitzenkoch Carmy (Jeremy Allen White), der nach dem Tod seines Bruders in seine Heimatstadt Chicago zurückkehrt, um das marode Familienrestaurant zu übernehmen.

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Er sieht sich dabei dem Druck ausgesetzt, den seine Schwester Natalie (Abby Elliott) auf ihn ausübt, um die Dinge zu verbessern, seines Cousins Richie (ein hervorragender Ebon Moss-Bachrach), um alles beim Alten zu belassen, seiner neuen Sous-Chefin Sydney (Ayo Edibiri), um das Restaurant zu revolutionieren, und seinem eigenen Kummer, Schmerz und Hang zum Perfektionismus, den er in sich aufstaut.

Die Serie ist temporeich, laut, meisterhaft gefilmt und beeindruckend gespielt und erschafft eine Welt, die reichhaltiger ist als Carmys geschmorte Rindfleischsandwiches. Wir können es kaum erwarten, eine zweite Portion zu verschlingen.

Elisabeth Moss in der AppleTv+ Serie Shining Girls
Elisabeth Moss in Shining Girls © AppleTV+

Shining Girls

Gesehen bei AppleTV+

Ein weiterer Apple TV+-Knaller: Dieser mitreißende, stimmungsvolle Serienmörder-Thriller hat es wirklich in sich. Nach dem Roman von Lauren Beukes spielt Elisabeth Moss eine überragende Rolle als Zeitungs-Archivarin Kirby, die immer noch die Narben (im wörtlichen wie im übertragenen Sinne) eines gewaltsamen Überfalls vor einigen Jahren trägt.

Mit Hilfe des Journalisten Dan (Wagner Moura) beginnt sie Nachforschungen anzustellen, um ihren Angreifer ausfindig zu machen, was dadurch erschwert wird, dass weder er, noch sie, noch das gesamte Konstrukt der „Realität“ selbst, in der Zeit fest verankert zu sein scheinen.

M. Night Shyamalans „Servant“ – Trailer zur 4. Staffel – ab 13. Januar 2023 auf AppleTV+

Die Adaption von Luisa ist weit davon entfernt, eine bloße Nacherzählung zu sein. Sie mildert einige der eher schablonenhaften Aspekte des Romans ab, während sie das Sonderbare steigert und die Widersprüchlichkeit von Kirbys Realität auf eine Weise auslotet, die sowohl effektiv als auch höchst befremdlich ist.

Moss fügt unterdessen ihrer Sammlung traumatisierter Frauen eine weitere Rolle hinzu und beweist endgültig, dass niemand diesen Cocktail aus elementarem Schmerz, unbeugsamem Willen und kaum zu zügelnder Wut so effektiv verkörpern kann wie sie.

Bob Odenkirk in Better Call Saul © Netflix

Better Call Saul

Gesehen auf Netflix

Das Breaking-Bad-Prequel, welches längst aus dem Schatten der beliebten Originalserie herausgetreten war, zog alle Blicke auf sich. Saul erwies sich als ebenso hervorragend konstruiert und gespielt und entwickelte sich auf eine Art und Weise, die selbst die Macher nicht vorhersehen konnten.

Blonde bewegt sich auf einem schmalen Grat und bietet dabei ein visuelles Feuerwerk

Bob Odenkirks Jimmy McGill sollte sich ursprünglich viel eher zum schleimigen Saul Goodman entwickeln, bevor das Team merkte, wie sehr sie Jimmy liebgewonnen hatten und seine Geschichte über einen längeren Zeitraum begleiten wollten. Mit Odenkirk als festem Bestandteil der Serie übernahm Rhea Seehorns Kim Wexler in den letzten Staffeln die Rolle des Publikumslieblings, die sie hervorragend ausfüllte.

Im neuen Jahr sollten alle Emmys an die Serie verliehen werden, denn sie hat nicht nur eine Punktlandung hinbekommen, sondern mit ihrem emotionalen Finale auch noch einen Rückwärtssalto hingelegt.

Serien Plakat Severance
© AppleTv+

Severance

Gesehen bei AppleTV+

Die Apple TV+ Serie „Severance“ ist der Inbegriff einer sich langsam entwickelnden Fernsehserie. Sie zieht den Zuschauer schon in der ersten Folge in ihren Bann und legt den Grundstein für eine kühle, mit weißen Wänden versehene Welt, in der sich die Angestellten eines mysteriösen Unternehmens namens Lumon Industries der titelgebenden Prozedur unterziehen, bei der sie ihr berufliches und privates Ich voneinander trennen.

Eine perfekte Methode, um die Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu finden, oder? Nicht ganz, denn Marks (Adam Scott), Hellys (Britt Lower), Irvings (John Turturro) und Dylans (Zach Cherry) Arbeits-Ichs, die so genannten „Innies“, beginnen sich gegen Lumons Regime zu wehren und suchen verzweifelt den Kontakt zu ihren „Outies“.

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Severance zieht die Zuschauer im Laufe der Handlung immer tiefer in die Lumon-Mythologie hinein und verdeutlicht auf beeindruckende Weise den Konflikt, der entsteht, wenn ein Teil des eigenen Ichs für immer bei der Arbeit versauert.

Die Bilder sind außergewöhnlich und inspirierend, das Drehbuch und die Darbietungen sind allesamt bemerkenswert – und die mitreißende letzte Folge wird sicherlich als eines der besten Staffelfinale aller Zeiten in die Geschichte eingehen.

(L-R): Arvel Skeen (Ebon Moss-Bachrach), Taramyn Barcona (Gershwyn Eustache Jr), Vel Sartha (Faye Marsay), Cinta Kaz (Varada Sethu), Karis Nemik (Alex Lawther), Cassian Andor (Diego Luna) in Andor
(L-R): Arvel Skeen (Ebon Moss-Bachrach), Taramyn Barcona (Gershwyn Eustache Jr)
Vel Sartha (Faye Marsay), Cinta Kaz (Varada Sethu), Karis Nemik (Alex Lawther), Cassian Andor (Diego Luna) in Lucasfilm’s ANDOR, ©2022 Lucasfilm Ltd.TM. All Rights Reserved.

Andor

Gesehen auf Disney+

Wer an Star-Wars-Müdigkeit leidet, womöglich enttäuscht von dem lustlosen und den Franchise-Plot in die Länge ziehenden Das Buch von Boba Fett oder dem durchwachsenen Erfolg von Obi-Wan Kenobi, der eine unbefriedigende Serie um einen der besten Charaktere der weit, weit entfernten Galaxis aufbaute, hat vielleicht die Ankündigung von Andor mit einem Rancor-großen Achselzucken zur Kenntnis genommen.

Denn war es wirklich nötig, mehr über Diego Lunas Cassian Andor zu erfahren, wo wir doch das tragische Schicksal kennen, das ihn am Ende von Rogue One erwartet? Wie sich herausstellte, fiel die Antwort in den Händen von Tony Gilroy auf mehreren Ebenen absolut positiv aus. Auch wenn es nicht der Krieg der Sterne war, an den wir uns alle so sehr gewöhnt haben.

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Die Tatsache, dass dies Teil des Plans war, macht die Serie umso reizvoller. Sicher, Baby Yoda hat seine Berechtigung, und wir sind immer noch große Fans von Mando und seiner Crew, aber Andor hat uns etwas gegeben, was die Filme und Fernsehserien, die aus George Lucas‘ Originalgeschichte hervorgegangen sind, nur selten gewagt haben: die Verbindung von lebensnahen Problemstellungen mit jedermanns Lieblings-Weltraumoper.

Vergesst die Heldenreise – diese Serie steckt voller Charaktere, die weder ausgesprochene Bösewichte noch eingefleischte Gutmenschen sind, und die den galaktischen Kampf jeweils aus einem ganz eigenen Blickwinkel betrachten. Typen, die auf dem Boden der Tatsachen stehen und ums Überleben kämpfen, ohne dass ein Jedi ihnen zu Hilfe eilt. Und die Dialoge! Lebhaft und ausgefeilt, düster und clever.

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Außerdem hat es nicht geschadet, dass die Serie mit einer Reihe der besten Darsteller aufwarten kann. Angefangen bei Stellan Skarsgård, der den vielschichtigen Organisator der Rebellion, Luthen, verkörpert, bis hin zu Denise Gough als imperiale Offizierin Dedra Meero, die sich die Ziele des Imperiums sehr zu Herzen genommen hat.

Zu den Highlights gehören Adria Arjonas hingebungsvolle Rebellin Bix, Andy Serkis‘ sich langsam radikalisierender Gefangener Kino Loy und Fiona Shaw, die als Luna’s Adoptivmutter Maarva Herzen bricht und Feuer spuckt. Gilroy und sein Team haben die Star-Wars-Galaxie revolutioniert und unser Vertrauen in das Franchise mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Set-Piece nach dem anderen wiederhergestellt.

Wir sind sehr gespannt, welche Serien- Highlights uns im Jahr 2023 erwarten.

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